„Gegossen für die Ewigkeit“ – Gartenpalais Liechtenstein
Im Rahmen der Sonderausstellung "Genossen für die Ewigkeit" präsentiert das Gartenpalais Liechtenstein vom 1. bis zum 31. März 2023 die bedeutendsten Bronzeskulpturen
Bronze hat die Menschen seit Jahrhunderten in ihren Bann gezogen und ist bis heute eine der faszinierendsten Legierungen. Viele Bronzeskulpturen, die zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert entstanden sind, gehören zu den größten Meisterwerken der Menschheitsgeschichte. Die Fürstlichen Sammlungen beherbergen einige der wertvollsten Bronzeskulpturen, die vom 1. März bis zum 31. März 2023 im Rahmen der Sonderausstellung „GEGOSSEN FÜR DIE EWIGKEIT“ kostenlos besichtigt werden können.
Die Ausstellung gibt anhand bedeutender Meisterwerke der Bronzeskulptur außergewöhnliche Einblicke in die künstlerischen Möglichkeiten dieses Werkstoffs. Seit der Antike diente der Glanz der Bronze dazu, den dargestellten Figuren ewigen Ruhm zu sichern, und der technische Fortschritt seit der Renaissance erweiterte das Spektrum des künstlerischen Ausdrucks durch verblüffend realistische Darstellungen von körperlicher Dynamik und emotionaler Intensität.
Die Sammlung von Bronzeskulpturen der fürstlichen Familie begann 1607, als Fürst Karl I. bei Adrian de Fries die lebensgroße Bronzeskulptur „Christus im Elend“ in Auftrag gab. Die nachfolgenden Generationen der Familie setzten die Tradition des Sammelns und Erwerbens dieser Bronzeskulpturen als ewigen Beweis für die Bedeutung ihrer Dynastie fort.
Ein einzigartiger Aspekt der fürstlichen Bronzesammlung sind die Kopien von römischen Antiquitäten und zeitgenössischen Modellen. Marmor-Originale waren den Päpsten und dem römischen Hochadel vorbehalten, daher waren Bronzeabgüsse ein geeignetes Medium für Sammler. So beauftragte Fürst Johann Adam Andreas I. Massimiliano Soldani-Benzi mit der Anfertigung von Kopien römischer Antiken aus der Medici-Sammlung. Die Ausstellung zeigt seine Kopie des „Bacchus“ von Michelangelo und seine Bronzeabgüsse der „Anima Beata“ und der „Anima Dannata“ nach den Originalen von Gian Lorenzo Bernini.
Darüber hinaus hat der regierende Fürst Hans-Adam II. spektakuläre Erwerbungen getätigt und die Bronzesammlung und ihre Geschichte bis heute zu einer der renommiertesten Sammlungen der Welt entwickelt. Einer der Höhepunkte unter den Renaissance-Bronzen der Sammlung ist die 2004 erworbene „Büste des Marcus Aurelius“ von Antico. Sie beeindruckt durch ihre Größe und die vollständige Feuervergoldung.
Fürst Hans-Adam II. erwarb 2004 auch eines der spannendsten Beispiele für die Verwendung kostbarer Materialien: das „Badminton-Kabinett“, gekrönt von stark feuervergoldeten Allegorien der „Vier Jahreszeiten“ nach Entwürfen von Girolamo Ticciati. Diese Bronzen gehören zu den letzten großen Zeugen der Kultur der Bronzeskulptur in Florenz und werden zum ersten Mal als eigenständige Kunstwerke ausgestellt.
Die Ausstellung zeigt auch die letzte bedeutende Erwerbung der Fürstlichen Sammlungen, die zauberhafte und monumentale „Büste von Ferdinando I. de‘ Medici“ von Pietro Tacca. Nach dem Tod Giambolognas konnte Tacca sein Wachsmodell verwenden, um diese Büste zu schaffen, die auf subtile und eindrucksvolle Weise den doppelten Charakter eines der großen Potentaten der Renaissance einfängt.
Ergänzt wird die Schau durch hochkarätige Leihgaben aus den bedeutendsten Bronzesammlungen der Welt, darunter das 1230/40 entstandene „Adlerpult“ aus dem Hildesheimer Dom, das ein Symbol für das hochwertige mittelalterliche Gießhandwerk ist, und Leonardo da Vincis „Pferd und Reiter“ aus dem Budapester Museum der Schönen Künste, eines der wenigen plastischen Werke, die einen Eindruck vom Künstler als Bildhauer vermitteln.
MÄRZ im PALAIS
1. – 31. März 2023 | GARTENPALAIS Liechtenstein
täglich 11–19 Uhr | freier Eintritt | keine Anmeldung erforderlich